Daimler-Benz AG

Daimler-Benz AG
Daimler-Bẹnz AG,
 
weltweit tätiger Technologiekonzern, ältestes Automobilunternehmen der Erde, entstanden 1926 aus der Daimler-Motoren-Gesellschaft (gegründet 1890 von G. Daimler) und der Benz & Cie., Rheinische Gasmotorenfabrik (gegründet 1883 von C. Benz, seit 1899 AG); Sitz: Stuttgart. Neben dem Bau von Pkw (seit 1900 unter der Marke »Mercedes«) und Lkw sowie von Dieselmotoren wurde ab 1933 verstärkt der Rüstungssektor ausgebaut. In den Kriegsjahren wurde die Beschäftigtenzahl auf 92 300 erhöht (1944/45).
 
Nach dem Krieg hat der Konzern den traditionellen Produktionsbereich v. a. durch den Aufkauf von Unternehmen beziehungsweise Beteiligungen im In- und Ausland sowie Kooperationen erweitert und sich zum größten deutschen Industrieunternehmen entwickelt. Nach der Umstrukturierung 1989/90 arbeitete die D.-B. AG als geschäftsführende Holding, die vier Unternehmensbereiche steuerte und kontrollierte. 1) Die Mercedes-Benz AG (gegründet 1889) produzierte Pkw und Nutzfahrzeuge (v. a. Lkw, Busse, Spezialfahrzeuge, Geländewagen). 2) In der Daimler-Benz Aerospace AG (Abkürzung Dasa; gegründet 1989 als Deutsche Aerospace AG), zu der die Tochtergesellschaften Dornier GmbH, Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH, MTU Motoren- und Turbinen-Union München GmbH und Telefunken Systemtechnik GmbH gehörten, wurden die Aktivitäten auf den Gebieten Luft- und Raumfahrt, Antriebe sowie Verteidigung und zivile Systeme gebündelt. 3) Der Unternehmensbereich AEG Daimler-Benz Industrie (AEG Aktiengesellschaft) umfasste die Produktion von elektrotechnischen und elektronischen Anlagen und Systemen. 1996 wurde die AEG AG nach Veräußerung zahlreicher Bereiche und Konzentration auf Bahntechnik, Mikroelektronik, Postautomatisierung und Dieselantriebe mit der D.-B. AG verschmolzen. 4) Die Daimler-Benz InterServices (debis) AG (gegründet 1990) war auf Dienstleistungen der Gebiete Informationssysteme, Absatzfinanzierung, Leasing, Versicherung, Marketing, Handelsgeschäfte, mobile Kommunikation spezialisiert.
 
1992 brachte die D.-B. AG ihre Hubschrauberfertigung in das Gemeinschaftsunternehmen Eurocopter S. A. (mit Aerospatiale) ein. 1994 wurde eine Mehrheitsbeteiligung am niederländischen Flugzeughersteller Fokker erworben; Anfang 1996 wurde die finanzielle Unterstützung für das inzwischen in Konkurs gegangene niederländische Unternehmen eingestellt. Nach Übernahme (1995) der Karl Kässbohrer Fahrzeugwerke GmbH, Ulm, wurden die Omnibus-Aktivitäten unter der Firmenbezeichnung EvoBus zusammengefasst. 1998 erfolgte die Fusion mit der Chrysler Corporation zurDaimlerChrysler AG. - Als eines der ersten Unternehmen beschloss die D.-B. AG 1986, das Thema Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg wissenschaftlich untersuchen zu lassen und stellte dafür Teile des Konzernarchivs zur Verfügung. Eine 1994 veröffentlichte Studie untersucht v. a. die Arbeits- und Lebensbedingungen von zivilen Fremdarbeitern, Kriegsgefangenen und Konzentrationskagerhäftlingen 1988 stellte der Konzern 20 Mio. DM zur Förderung von Einrichtungen zur Verfügung, die insbesondere ehemaligen Zwangsarbeitern zugute kommen.
 
 
Hundert Jahre Daimler-Benz, bearb. v. M. Kruk u. a., 2 Bde. (1986);
 
Das Daimler-Benz-Buch. Ein Rüstungskonzern im »Tausendjährigen Reich«, bearb. v. A. Ebbinghaus (1987);
 H. Pohl u. a.: Die D.-B. AG in den Jahren 1933 bis 1945. Eine Dokumentation (21987);
 
Zwangsarbeit bei Daimler-Benz, Beitrr. v. B. Hopmann u. a. (1994);
 J. Grässlin: Daimler-Benz. Der Konzern u. seine Rep. (1995).

Universal-Lexikon. 2012.

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